Kaiser Karl IV. in Lübeck
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Deutsch: Der Besuch des Kaisers Karl IV. in Lübeck ist eine unter anderem von Ernst Deecke überlieferte Lübische Geschichte aus dem Jahr 1375. Es war der zweite und vorletzte Besuch eines deutschen Kaisers nach dem Besuch Barbarossas 1181. Der diplomatische Hintergrund des Besuchs lag in der beabsichtigten Thronfolge der Mecklenburger in Dänemark, die Lübeck naturgemäß nicht recht sein konnte. Die nachstehenden Bilder sind zur Ergänzung der Kommentierung der überlieferten Sage des Besuchs vom 20. bis 30. Oktober 1375 bei Wikisource gedacht.
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Kaiser und Kaiserin
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Kaiser Karl IV.
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Elisabeth von Pommern, die vierte Frau von Kaiser Karl IV.
Entourage
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Erzbischof Friedrich III. von Köln (hier sein Grab im Kölner Dom)
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Herzog Johann I. von Lothringen (hier sein Porträtrelief an der Porte de la Craffe in Nancy)
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Markgraf Otto V. von Brandenburg (gen. „der Faule“), hier in einer Karikatur der Siegesallee
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Herzog Albrecht II. von Mecklenburg. Mecklenburg suchte die Unterstützung des Heiligen Römischen Reiches für sein Interesse an der anstehenden Thronfolge in Dänemark. Es befand sich damit im Konflikt mit den diplomatischen Interessen Lübeck.
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Markgraf Wilhelm I. zu Meißen
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Markgraf Jobst von Mähren
Einzug in die Stadt
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Kaiser und Kaiserin zogen mit ihrem Gefolge durch das Burgtor von Norden in die Stadt ein. Das Burgtor hatte damals noch nicht den heutigen Turmhelm aus der Zeit des Barock.
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In Form einer Prozession durchquerte das Kaiserpaar zu Pferde die gesamte Stadt bis zum Dom.
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Der mitgeführte Reichsapfel des Heiligen Römischen Reiches als Zeichen der weltlichen Macht des Kaisers ist heute in der Schatzkammer in Wien.
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Im Dom wurden Kaiser und Kaiserin vom Lübecker Bischof Bertram Cremon empfangen
Die Unterkünfte von Kaiser und Kaiserin
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Die Kaiserin wohnte in der heutigen Löwenapotheke
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Die romanische Rückfassade der Löwenapotheke gezeichnet Mitte des 19. Jahrhunderts von Milde
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An die Unterkunft des Kaisers erinnert auf der gegenüber liegenden Seite der Könistraße heute nur noch eine Gedenktafel an der Fassade eines Geschäftshauses aus wilhelminischer Zeit.
Rathaus
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Backsteingotisches Rathausportal in der Breiten Straße (Mitte 14. Jahrhundert)
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Der Türklopfer am Rathausportal aus der Zeit um 1350 zeigte den bereits den Kaiser im Kreise der sieben Kurfürsten
Die Trese
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Die Trese in St. Marien zu Lübeck war seit 1289 die Schatz- und Dokumentenkammer des Rates der Stadt
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Die Bürgermeisterkapelle in St. Marien unter der Trese
Das Kaisertor
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Der Auszug des Kaiserpaares erfolgte durch das Kaisertor im Süden der Stadt.
Wirkungen
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Die Nachricht vom Tode des Königs Waldemar IV. von Dänemark am 24. Oktober 1375 erreichte den Kaiser erst auf seiner Heimreise nach dem Abschluß des Besuchs in Lübeck.
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Die mecklenburgischen Ambitionen auf die dänische Thronfolge wurden von der dänischen Regentin und späteren Königin Margarethe I. mit Hilfe Lübecks durchkreuzt. Kaiser Karl IV. verhielt sich weitgehend passiv.
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Albrecht III. von Mecklenburg wurde als schwedischer König von seiner Widersacherin Margarethe I. von Dänemark gefangen gehalten. Lübeck vermittelte seine Freilassung. Er zog sich als Herzog nach Mecklenburg zurück.