Category:Marienleuchter (Doberan Minster)

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<nowiki>Marienleuchter; Leuchter im Bad Doberaner Münster</nowiki>
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  • 1280 (Madonna)
  • 14th century (1300–1340)
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Deutsch: Marienleuchter

Eines der künstlerisch wertvollsten und bedeutendsten Schnitzwerke im Doberaner Münster ist der Marienleuchter im Chorraum. Der Leuchter, wie er in heutiger Form zu finden ist, entstand in zwei Stilepochen: Der im Presbyterium hängende Marienleuchter mit einer Marienfigur im spätromanisch-frühgotischen Stil aus der Zeit um 1280 wurde Anfang des 14. Jahrhunderts hergestellt. Die Madonna mit dem Christuskind ist der älteste Bestandteil. Es handelt sich um eine der frühesten Mondsichelmadonnen Deutschlands. Die eichenhölzerne Figur stand ab ca. 1300 als Hauptfigur in der Mittelnische des Hochaltars, wurde also zunächst für ein anderes Ausstattungsstück geschaffen. Dies ergab eine Stellprobe im Hauptaltar im Jahr 2007. Mit der Aufstockung des Hochaltares um die Apostelreihe um 1350/60 war diese Nutzung nun nicht mehr möglich. Für diese Funktion wurde der fast zwölf Meter hohe Sakramentsturm geschaffen.

Um 1400 wurde die Madonna dann Hauptbestandteil des neugeschaffenen Marienleuchters. Möglicherweise hat der wachsende Reichtum des Klosters oder eine Änderung in der Sakramentsaufbewahrung zum Austausch der Holzmadonna durch eine neugeschaffene Silbermadonna in den Hochaltar geführt. Sie wird nun als Himmelskönigin mit Baldachin, Sternenkrone, Sonne und Mondsichel, als apokalyptische Madonna, dargestellt, nach der Offenbarung des Johannes 12,1: „Und es erschien ein Weib, mit der Sonne bekleidet, und den Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt eine Krone von zwölf Sternen.“ und besonders herausgehoben, indem man sie dem Leuchter einfügte. Nach diesem biblischen Vers wurde der Leuchter gestaltet, wobei die zwölf Sterne der Krone die zwölf Stämme Israels symbolisieren und die Mondsichel die wechselnden Zeiten in Kirche und Welt. Die Sonne ist ein Zeichen der Herrlichkeit Mariens.

Die Gottesmutter Maria war Hauptpatronin aller Zisterzienserklosterkirchen und hat somit einen hohen Stellenwert in der bildlichen Kunst der Sakralbauten. Auch am Sakramentsturm (um 1350), dem Kelchschrank (um 1310), einigen Nebenaltären, dem Lettneraltar (um 1360), am Chorgestühl (14. Jahrhundert) und in den mittelalterlichen Fenstern der Doberaner Kirche ist sie dargestellt. Kind und Madonna halten eine Pyxis, ein kleines Behältnis, in dem mit hoher Wahrscheinlichkeit die geweihte Hostie, das Brot für die tägliche Messe mit Eucharistiefeier, aufbewahrt wurde.

Im Deckel des Baldachins erscheint das „Ave Maria“ als unendliche Huldigung an die Schutzpatronin geschrieben, gleichzeitig als ein Symbol für unendliches Gebet: der erste Buchstabe vom Wort „Ave“ ist auch der Endbuchstabe vom Wort „Maria“. An der Konsole befindet sich ein Vers: „hec est illa dulci rosa / pulchra nimis et formosa, / que est nostra advocata, / apud deum virgo grata, / eam devote salutate, / illam rogo inclinate“.[9] Außerdem stand unter den Füßen des Bildes, an der Stelle über dem Mond, die jetzt durch den Goldüberzug ganz zugedeckte Inschrift, die in einer Abschrift von 1648 erhalten ist: „Multae filiae congregaverunt divitias, tu supergressa es universas“[10]

Das gesamte Schnitzwerk ist 2,58 m hoch, die Marienfigur ca. 1,50 m. Im Laufe der Geschichte befand sich das Kunstwerk an unterschiedlichen Standorten. Um 1700 wurde die Madonna während der dänisch-sächsischen Einquartierung von Soldaten unter Oberst Bredow gestohlen, aber von Prinz Ruprecht von der Pfalz wieder zurückgeschickt. Heute befindet sie sich wieder an ihrem Originalplatz im Chorraum, nachdem das Bild 1858 in eine Seitenkapelle, die Pribislavkapelle, umgehängt wurde. Am 2. April 1813 ist dort der gesamte Leuchter niedergefallen und am 28. April des gleichen Jahres wieder aufgehängt worden.

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