File:Geschichte der Philosophie by Albert Schwegler 171.jpg

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Deutsch: Buch: Geschichte der Philosophie im Umriß. Ein Leitfaden zur Übersicht. Neue Ausgabe, durchgesehen und ergänzt von Jakob Stern (Reclams Universal-Bibliothek. Band 2541/2545), Leipzig: Reclam, o. J. [1889].
Date
Source Geschichte der Philosophie im Umriß
Author Albert Schwegler (1819 - 1857)


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TEXT


(Der Stoicismus)
171
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vernünftigen Wesens betrachteten, mußte eS ihnen naheliegen, den göttlichen ^Begriff nicht bloß von der physischen, sondern auch von der ethischen Seite zu fassen. In der Welt, diesem großen Wesen ist Gott nicht nur die beherrschende lebendige Kraft, sondern auch die allgemeine Vernunft, la^os -rov welche die ganze Welt regiert und alle Materie durchdringt; er ist die gütige Vorsehung, welche das Ganze sowohl als das Einzelne besorgt; er ist weise und Grund deS natürlichen Gesetzes, welches das Gute befiehlt und das Bose verbietet; er bestraft und belohnt; er ist vollkommen und glückseligen Lebens Allein, gewohnt alles Geistige nur in sinnlicher Weise sich vorzustellen, schauten die Stoiker doch wieder auch diesen ideelleren Begriff Gottes in materieller Form an, in der Form der Lebenswärme oder eines Urfeuers, analog der Ansicht früherer Naturphilosophen; die Seele und selbst die Vemunft bestehe in der Lebenswärme. Die Stoiker sprechen diesen Gedanken in verschiedenen Weisen aus. Bald nannten sie Gott den vernünftigen Atem (7rr,sv/ea), welcher durch die ganze Natur dringe, bald das künstlerische Feuer (?rv§ welches die ganze Welt bilde oder erzeuge, bald auch den Äther, der ihnen Doch vom künstlerischen Feuer nicht verschieden war. Man sieht aus diesen wechselnden Anschauungen, daß es den Stoikern nicht eigentlich dämm zu thun war, in einer bestimmten einzelnen Art des Daseins den Begriff des Göttlichen darzustellen. Sie gebrauchten diese Ausdrücke nur, um damit zu bezeichnen, daß Gott als die allgemeine belebende Kraft Ln der Welt an eine körperliche Wirksanckeit gebunden sei. Be! dieser Identifikation von Gott und Welt, durch welche den Stoikern die gesamte Weltbildung eine Entwicklungsperiode Gottes wurde, gestaltete sich ihre übrige Lehre von der Welt sehr einfach. Alles in der Welt erscheint ihnen von dem göttlichen Leben beseelt, aus dem Göttlichen, dem Ganzen, zu eigener Existenz hervortretend und in dasselbe Wiedemm sich auslösend und so einen Kreislauf beständigen Entstehens und

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