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Deutsch: Seiten 008 und 009 des 1873 erschienen Buches „Die gesammten Naturwissenschaften“
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Source „Die gesammten Naturwissenschaften“
Author siehe Abbildung des Titelblatts, gescannt von Benutzer:Wefo

Inhalt

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    Galilei, welcher zuerst diese Lösung gefunden hat, begann mit der Voraussetzung, daß das gesuchte Gesetz das möglichst einfache sein müsse. „Alle Körper, sagt er, müssen auf die möglichst einfache Weise fallen, weil alle natürlichen Bewegungen auch zugleich die einfachsten ihrer Art sind. Wenn ein Stein zur Erde fällt, so werden wir schon bei einiger Aufmerksamkeit finden, daß die einfachste Art, seine Geschwindigkeit zu vermehren, diejenige ist, die ihm jeden Augenblick auf dieselbe Weise ertheilt wird, d. h. wenn die Zunahme der Geschwindigkeit in gleichen Zeiten gleich groß ist.“ Daraus folgert er, daß die Wege, die der fallende Körper zurücklegt, sich wie die Quadrate der Zeiten verhalten, also z. B. in der dreifachen Zeit auf das dreimal dreifache oder neunfache steigen. Indem er ferner voraussetzt, daß die Gesetze für die Bewegung der Körper, die auf einer schiefen Ebene abwärts gehen, dieselben mit den von ihm so eben entdeckten des freien Falls sein müssen, bestätigt er auch die Wahrheit seiner Entdeckung durch Experimente auf solchen schiefen Ebenen (Hinweis des Kopisten: Zechs Behauptung, man könne „die Wahrheit einer Entdeckung durch Experimente bestätigen“, ist unzutreffend. Wenn ein Experiment zu dem erwarteten Ergebnis führt, dann bedeutet dies lediglich, dass der Versuch diese Theorie nicht widerlegt und insoweit keinen Anlass zu einer Weiterentwicklung der Theorie bietet). Obwohl er die Ursache der Schwerkraft – die Anziehung der Erde – auf sich beruhen läßt,spricht er sich doch bestimmt darüber aus, daß sie eine gleich bleibende Kraft sei, d. h. eine, welche in gleichen Zeiten die Geschwindigkeit um gleich viel vermehrt.
    Nachdem nun einmal die Grundsätze des freien Falls durch Galilei aufgestellt waren, wurden die Folgerungen daraus schnell entwickelt und ausgebildet, zum Theil von ihm selbst, zum Theil von seinen Schülern und Nachfolgern. Man kam zum Bewußtsein, daß das langsamere Fallen der weniger dichten Körper nur von dem Widerstand der Luft herrühre, und man schloß sogar schon, daß jeder frei fallende Körper schließlich eine gleichförmige Bewegung annehmen müsse, wenn der Widerstand der Luft so groß als die Schwere geworden ist, obgleich erst Newton diesen Satz bewiesen hat.
    (Zweites Gesetz der Mechanik)
    Wir haben eben gesehen, daß Galilei eine klare Vorstellung davon hatte, daß, wenn auf einen Körper eine Kraft nicht in der Richtung seiner Bewegung wirkt, diese Kraft ihn beständig von der geradlinigen Bewegung ablenkt, so daß er eine krumme Linie als Bahn erhält. Wenn ein Körper einen Kreis beschreibt, wenn Z. B. der Stein in der Schleuder rings herumgetrieben wird, so finden wir, daß das Band derselben eine solche Kraft auf den Stein ausübt, denn dieses Band wird durch die Kraft gespannt und unter Umständen sogar, wenn es zu schwach ist, zerrissen. Diese Centrifugalkraft oder Fliehkraft der in Kreisen sich bewegenden Körper wurde schon von den Alten bemerkt. Andere krumme Linien beschreiben die geworfenen Körper.
    Der Begriff, daß eine solche Seitenkraft eine krumme Linie erzeugen müsse, war zwar ein Schritt; die nähere Bestimmung dieser Linie aber war ein zweiter, und dieser enthielt die Entdeckung eines anderen allgemeinen Gesetzes der Bewegung in sich. Auch diese Aufgabe löste Galilei. Ein horizontal geworfener Körper geht nach ihm, wenn man blos die horizontale Bewegung betrachtet, gleichförmig fort, während er in vertikaler Richtung mit beschleunigter Bewegung abwärts geht, gleich einem aus der Ruhe fallenden Steine, und er muß in Verbindung dieser beiden Bewegungen eine Parabel beschreiben. Man kann sagen, daß somit zum erstenmal klar ein zweites Gesetz der Mechanik, das der Unabhängigkeit der Bewegungen von einander, ausgesprochen war, d. h.: wenn ein Körper zwei Bewegungen zu gleicher Zeit haben soll, weil entweder eine nicht in der Richtung seiner Bewegung wirkende Kraft vorhanden ist, oder weil zwei Kräfte nach verschiedenen Richtungen auf ihn wirken, so geht jede Bewegung vor sich, wie wenn die andere nicht da wäre, und der Körper kommt schließlich an denselben Ort, wie wenn er zuerst die eine und dann die andere Bewegung hätte.
    (Satz vom Hebel)
    Der Satz vom Hebel, welchen schon Archimedes aufgestellt hatte, war zu Galilei's Zeit schon allgemeiner aufgefaßt und auf die sogenannten einfachen Maschinen, Keil, Schraube, Rolle u. s. w. angewendet worden. Galilei spricht ganz klar den Satz aus, daß bei der Hebung eines Gewichts durch eine Maschine immer an Zeit ebensovielverloren werde, als man an Kraft gewinne, denn das gehobene Gewicht bewege sich desto langsamer, als die Kraft, je größer jenes gegen diese ist. Denkt man sich den Hebel, während die Kräfte an ihm in Gleichgewicht sind, etwas verschoben, so beschreibt der Angriffspunkt der größern Kraft den kleinern Weg und umgekehrt, in der Art, daß das Produkt aus Weg und Kraft stets denselben Werth hat. Man nannte jene Wege „virtuelle Geschwindigkeit“, virtuell, weil in Wirklichkeit keine Bewegung zu Stande kommt, und jenen Satz vom Produkt von Weg und Kraft den Grundsatz der virtuellen Geschwindigkeiten. In den Händen der spätern Mechaniker wurde er zu einem Satz, auf dem sich die gesammte Mechanik aufbauen ließ (Lagrange, mécanique analytique). Jenes Produkt nannte man das Moment der Kraft, und damit war ein Wort in die Mechanik eingeführt, das später noch in den allerverschiedensten Bedeutungen gebraucht wurde und noch heutzutage manche Verwirrung in den Köpfen anrichtet.
    (Drittes Gesetz der Mechanik)
    Bisher wurde die Bewegung nur im Allgemeinen, blos in Beziehung auf ihre Richtung und Geschwindigkeit betrachtet, ohne auf die Größe des bewegten Körpers Rücksicht zu nehmen. Eine beträchtliche Schwierigkeit kam herein, als es sich noch um die Masse des bewegten Körpers handelte. Aristoteles noch behauptete, daß ein zehnmal so schwerer Körper auch zehnmal schneller falle, obgleich die Anstellung auch des gröbsten Experiments sogleich die Unrichtigkeit dieses Satzes hätte darthun müssen. Der größere Körper hat freilich das größere Gewicht, die beim freien Fall auf ihn wirkende Kraft ist also größer, aber ebenso ist auch die in Bewegung zu setzende Masse Masse größer. So lange also keine äußern Störungen einwirken, müssen beide Körper gleich schnell fallen. Auch darüber machte Galilei im Jahre 1590 an dem berühmten schiefen Thurme von Pisa Versuche.
    Bei seinen Versuchen ...

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