File:Die Nationen und ihre Philosophie 081.JPG

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Deutsch: Buch: Die Nationen und ihre Philosophie, Verlag: Kröner, 1915
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Author Wilhelm Wundt (1832 - 1920)


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(V. Der deutsche Idealismus.)
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Verstandes zu entsprechen scheint. In der Erkenntnistheorie folgen sie dagegen der Erfahrungsphilosophie Lockes, neben dem dann auch Hume bereits zur Geltung gelangt. Außer ihnen hat auf die spätere deutsche Aufklärungsphilosophie noch Shaftesbury fast mehr als in seiner eigenen Heimat durch die dieser Zeit eigene Bevorzugung des Ästhetischen und Ethischen Einfluß gewonnen.
In dieser ganzen, durchweg an das Ausland sich anlehnenden Philosophie spiegelt sich die gleichzeitige Entwicklung der schönen Literatur. Aber während in ihr Gottsched und seine Anhänger das französische Vorbild nachahmen, die schweizerischen Ästhetiker, Bodmer mit seinen Genossen, dagegen die englische Dichtung bevorzugen, als deren Hauprepräsentant [sic!] diesen gleichzeitig demokratisch und religiös gestimmten Männern Milton gilt, treten die in der schönen Literatur zu erbitterten Kämpfen sich gestaltenden Richtungen in dem philosophischen Eklektizismus dieser Tage in eine Verbindung, in der im allgemeinen in der Metaphysik der Cartesianismus, in den andern Gebieten der Empirismus John Lockes das Feld behauptet. Nur die Moralphilosophie, in der der Geist der Leibnizschen Lehre nachwirkt, macht eine die folgende Entwicklung der deutschen Philosophie bereits vorausverkündende Ausnahme. Schon in Wolffs Ethik tritt hier der Pflichtbegriff als der für den gesamten Aufbau der Moral entscheidende hervor, ohne daß es freilich den Führern dieser Aufklärung gelungen wäre, ihre strenge Pflichtenlehre mit den sonstigen Voraussetzungen ihres eklektischen Systems in Einklang zu setzen. Dies war erst der kommenden Zeit beschieden, in der mit der selbständigen Entwicklung des deutschen Geistes der Übergang in die neueste Philosophie beginnt. Diesen Übergang bildet die deutsche Popularphilosophie des 18. Jahrhunderts. Sie ist zunächst dadurch gekennzeichnet, daß sie sich fast ganz auf die dem populären

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