File:Die Nationen und ihre Philosophie 059.JPG

From Wikimedia Commons, the free media repository
Jump to navigation Jump to search

Original file (2,998 × 4,498 pixels, file size: 9.47 MB, MIME type: image/jpeg)

Captions

Captions

Add a one-line explanation of what this file represents

Summary

[edit]
Description
Deutsch: Buch: Die Nationen und ihre Philosophie, Verlag: Kröner, 1915
Date
Source Own work
Author Wilhelm Wundt (1832 - 1920)


vorherige Seite - Seite 59 - nächste Seite


TEXT


(IV. Die englische Philosophie.)
-------------------------------------------------------------------------------
scheidet er daher den Zustand der Gesellschaft in einen militärischen und einen industriellen Typus, zwischen denen verschiedene Übergänge möglich sind. Der Militarismus ist aber nach ihm notwendig begleitet vom Despotismus, indem sich der dem Führer im Kriege schuldige Gehorsam des Soldaten von selbst auch auf den friedlichen Bürger, und die Gewalt des Heerführers auf die Regierung überhaupt überträgt. Der industrielle Zustand dagegen ist ebenso notwendig ein antimilitärischer, und er wird daher, wenn er erst allgemein geworden ist, mit dem ewigen Frieden enden.
Daß diese Theorie auf einer Abstraktion beruht, die lediglich in einzelnen, willkürlich aus der Geschichte herausgegriffenen Erscheinungen ihre Grundlage hat, und die sich vor allem den heutigen Formen der politischen Gesellschaft gegenüber als unhaltbar erweist, braucht kaum erst gesagt zu werden. So steht, um nur eines herauszugreifen, bei seinem Begriff des „Militarismus“ sichtlich dem Autor die Vorstellung eines Söldnerheeres vor Augen, das im Krieg wie im Frieden seinem Gebieter als Werkzeug dient. Davon, daß es eine andere, dieser in ihren politischen Wirkungen entgegengesetzte Form des Militarismus gibt, bei der das gesamte wehrfähige Voll das Heer bildet, ist Spencers Soziologie unberührt geblieben. Ihr Gesichtskreis ist in den der modernen Kulturgesellschaft zugewandten Gebieten im wesentlichen auf die englische Geschichte beschränkt. So wird hier die Zukunftsperspektive eines goldenen Zeitalters der Industrie, das, weil diese allein im Frieden gedeiht, keine Kriege und folglich keine Heere mehr kennt, zu einer jener Utopien, die sich nicht nur über die unabänderlichen Eigenschaften des Menschen, sondern vor allem auch über die Folgerungen hinwegsetzen, die sich aus ihren eigenen Voraussetzungen ergeben. Denn nichts ist gewisser, als daß es kaum ein Lebensgebiet gibt, in welchem die Konkurrenz erbittertere, jederzeit

Licensing

[edit]
Public domain

This work is in the public domain in its country of origin and other countries and areas where the copyright term is the author's life plus 80 years or fewer.


This work is in the public domain in the United States because it was published (or registered with the U.S. Copyright Office) before January 1, 1929.

This file has been identified as being free of known restrictions under copyright law, including all related and neighboring rights.

File history

Click on a date/time to view the file as it appeared at that time.

Date/TimeThumbnailDimensionsUserComment
current22:55, 14 January 2019Thumbnail for version as of 22:55, 14 January 20192,998 × 4,498 (9.47 MB)Thirunavukkarasye-Raveendran (talk | contribs)

The following page uses this file:

Metadata